Grower-Guide

Hanf (Cannabis) ist eine der ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Menschheitsgeschichte

Die Anwendungsgebiete von Hanf sind vielfältig und die Pflanze wird daher von den Menschen seit vielen Jahrtausenden kultiviert. Aus der Hanfpflanze werden neben den Fasern auch Öle und Extrakte gewonnen, welche in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie eingesetzt werden.

In der Schweiz ist der Anbau von Hanf bis zu einem THC-Gehalt von unter 1% erlaubt. Dieser Grower-Guide ist ausschliesslich für den Anbau von Hanfpflanzen im Freien mit einem THC-Gehalt im gesetzlich zulässigen Rahmen für den privaten Gebrauch gedacht. Diese Anleitung enthält lediglich grundlegende Informationen rund um das Thema Hanfanbau. Für weitergehende Informationen empfehlen wir Dir entsprechende Fachliteraturen zu konsultieren (Link zu Webshop Bücher).

Hanf (Cannabis) gehört zu der Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae)

Hanf ist eine einjährige Pflanze was den Zyklus von der Aussaat bis zur Blüte bzw. Ernte innerhalb eines Jahres bestimmt. Hanf ist getrennt geschlechtlich (diözisch). Es gibt männliche und weibliche Hanfpflanzen und Blütenstände. Der Hanf ist daher auf die Befruchtung von weiblichen Blütenstände durch den männlichen Pollen angewiesen, um Hanfsamen zu bilden und sich vermehren zu können.

Cannabis wächst vorzugsweise in tropischen, mediterranen und gemässigten Zonen wie die Subtropen. Dort ist er kultiviert und verwildert aufzufinden. Einige Sorten haben aber auch kein Problem von Frühling bis Herbst in Regionen wie Mitteleuropa im Freien zu wachsen und gedeihen dort prächtig.

Bodenbeschaffenheit

Ein sehr wichtiger Punkt ist die Bodenbeschaffenheit. Ein guter Boden gibt der Hanfpflanze alle lebensnotwendigen Nährstoffe um gedeihen zu können und eine gesunde und ertragreiche Hanfpflanze hervorzubringen. Ein schlechter Boden wiederum kann von gehemmten Wachstum, was sich logischerweise direkt auf Ernte auswirkt, bis hin zum Tod der Hanfpflanze führen. Boden ist also nicht gleich Boden und Erde nicht gleich Erde. Auf den Inhalt kommt es an. Eine leichte Erde die gut entwässert ist ideal. Zudem sollten genug Nährstoffe vorhanden sein. Das kann man auch mit einem Langzeitdünger erreichen der gemäss Hersteller-Angaben in die Erde gegeben wird.

Licht und Sonneneinstrahlung

Suche Dir einen Platz mit so viel Sonneneinstrahlung wie möglich. Licht, in diesem Fall die Sonne, liefert die Energie für die Photosynthese. Hanf braucht für das Wachstum sehr viel davon. Sie liebt es im Sonnenlicht zu stehen.

Achte also darauf, dass keine Hindernisse wie Bäume, Häuser oder ähnliches einen Schatten direkt auf Deine Cannabispflanze wirft.

Es ist ideal, wenn der Platz Richtung Süden ausgerichtet ist. Da die Sonne im Osten aufgeht und im Westen unter, ist die sogenannte Südseite ganztägiger Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Während ein Platz in den Westen oder Osten nur halbtags beschienen wird.

Wasser

Wie Licht ist Wasser für das Wachstum und für das Leben der Hanfpflanze unerlässlich. Das Wasser wird überwiegend über die Wurzeln aufgenommen. Jedoch auch über die Blätter und Stängel durch die Luftfeuchtigkeit und durch besprühen.

Durch das Wasser wird nicht nur der Flüssigkeitshaushalt der Hanfpflanzen reguliert, sondern auch lebenswichtige Nährstoffe (Nährsalze) und Spurenelemente wie Stickstoff, Phosphor, Kalium etc. aber auch Sauerstoff in die Pflanze gebracht.

Im Zusammenspiel mit Licht wird durch die Photosynthese, Stängel- Blatt- und Blütenmaterial erzeugt und somit wird Wachstum für die Pflanze erst möglich.

Die Cannabispflanze kann über die Blätter Flüssigkeit und Nährstoffe aufnehmen. So kann man nach heißen und trockenen Tagen die Hanfpflanze unterstützen, um schneller ihren Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Auch Mangelerscheinungen wie zu wenig Stickstoff oder Phosphor lassen sich durch Düngezugabe in das Sprühwasser schneller beheben.

Das ist jedoch kein Ersatz für ein gesundes und Nährstoffreiches Wurzelmedium, sondern eher ein “fein-justieren” um gewisse Nährstofflöcher in der Nährstoffaufnahme zu füllen. Zudem ist bei jeglichem Düngen über die Blätter viel Vorsicht geboten, weil die Blätter sehr empfindlich gegenüber Verbrennungen sind. Im Allgemeinen wird nur 10% der normalen Düngermenge (beim giessen) als Blattdünger verwendet (beim sprühen).

In der Blüte sollte nur in den ersten Wochen, wenn nötig gesprüht werden. Die Blüten sind mit zunehmender Größe und Alter durch zu hohe Feuchtigkeit empfänglich für Schimmel, Fäulnis und Insekten. Die Hanfpflanzen NICHT bei starkem Sonnenschein besprühen. Durch das Wasser auf der Hanfpflanze können die Blätter und Blüten durch das einstrahlende Licht verbrennen.

Die Ernte

Nach einer mehr oder weniger erfolgreichen Growzeit ist der Zeitpunkt nun gekommen auf den sich jeder Grower am meisten freut. Die Erntezeit! Doch der richtige Zeitpunkt zu Ernten ist genau so wichtig wie die Weiterverarbeitung und Lagerung. Durch die falsche Handhabung kann sich schon mal die gewonnen Ernte verringern.

Zu frühe oder zu späte Ernte, können zu vermindertem Cannabinoid Gehalt, Erntegewicht und reduziertem Aroma führen. Durch eine schlechte bzw. falsche Methode des Trocknen und des Lagerns – z.B. durch zu hohe Luftfeuchtigkeit – verschimmelt oder verfault das kostbare Erntegut. Nach Möglichkeit sollte die Temperatur des Raumes, wo geerntet und getrocknet wird, gering gehalten werden, da sich dadurch die Geruchsentwicklung reduzieren lässt.

Wir empfehlen jeweils, die Planzen nach der Ernte komplett am Stängel aufgehängt zu trocknen, damit die Blüten und Terpene während der Trocknungsphase möglichst intakt bleiben. Allenfalls können zuvor die grösseren Wasserblätter entfernt werden.

Mindestens die letzten 14 Tage vor der Ernte sollte die Hanfpflanze nur noch mit klarem Wasser gegossen werden, um eventuelle Düngerückstände aus der Pflanze zu spülen. Weitergehende Informationen rund um das Thema Hanf und Hanfanbau findest Du in unserem Webshop (Link zu Büchern).